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Callum Snape spricht über die Reise- und Abenteuerfotografie und den Erfolg in sozialen Medien

Inside a glacier, in a gap between two walls of ice, a man lies in a red hammock.
Elfin Lakes, British Columbia, Kanada. Aufgenommen mit einer Canon EOS 6D mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM Objektiv. © Callum Snape

Abenteuer- und Reisefotograf Callum Snape wartete fünf Jahre, um diese Szene aufzunehmen (unten links). Der Abraham Lake in Alberta, Kanada, erstreckt sich 32 km in den Ausläufern der Kanadischen Rocky Mountains. Abgestorbene Pflanzen und Tiere verrotten am Grund des Sees und setzen dabei Gasblasen frei. Im Winter friert der See zu, und die Blasen werden gefangen. Sie hängen unter der Oberfläche fest, als hätte jemand die Pausentaste gedrückt, während ein Schwarm Quallen aufsteigt.

Es gibt pro Jahr ein Zeitfenster von einer Woche, in der die Blasen am besten aussehen. Im Januar 2016 gelang Snape endlich die Aufnahme, die er wollte. Der Wind peitschte über den See und polierte seine Oberfläche, sodass das Eis und die darin gefangenen Blasen deutlicher zu sehen waren, als er es je erlebt hatte. Er veröffentlicht das Bild bei Instagram – und hatte damit großen Erfolg (es hat derzeit 28.500 „Likes“).

In the foreground, the surface of a frozen lake shows white bubble shapes frozen. In the background are mountains tinged purple-pink by the setting sun.
Snapes Foto der gefrorenen Gasblasen auf dem Abraham Lake in Alberta, Kanada, machte in den sozialen Medien die Runde. Aufgenommen mit einer Canon EOS 6D mit einem Canon EF 17-40mm f/4L USM Objektiv. © Callum Snape
A man walks beside a still lake fringed with fir trees, under a low sun.
Snape entspannt sich auf dem Athabasca-Gletscher im Jasper National Park (Alberta, Kanada). Aufgenommen mit einer Canon EOS 6D mit einem Canon EF 17-40mm f/4L USM Objektiv. © Callum Snape

„Ich bin einer von der alten Schule der Kunstfotografie“, erklärt Callum. „Das bedeutet, dass ich mich unter starken kreativen Druck setze, um originell und innovativ zu bleiben, und mich nicht auf Tricks bei der Nachbearbeitung verlasse. Ich nehme eine Szene so auf, wie ich sie sehe, und überlege mir dann Möglichkeiten, um sie so zu erfassen, dass ich sie auch in sozialen Medien verwenden kann.“

Auf Instagram hat Snape unter dem Benutzernamen @calsnape mehr als 760.000 Follower. Er ist ein „Influencer“ – Unternehmen bezahlen Snape dafür, dass er ihre Produkte und Dienstleistungen über sein Instagram-Konto bewirbt. Aber Snape mag nicht den Gedanken, eine „Instagram-Berühmtheit“ zu sein. Er beschreibt sich selbst als Fotografen, der Instagram nutzt, und nicht als Instagram-Fotografen. Seiner Meinung nach macht ein Instagram-Fotograf Bilder, um beliebt zu sein. Diese Leute sind auf „Likes“ aus. Und Instagram-Fotografen, die Landschaftsbilder veröffentlichen, tendieren dazu, immer wieder die gleiche Art von Bild zu veröffentlichen – Postkartenbilder. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, viel Zeit für seine sozialen Kanäle aufzuwenden und sicherzustellen, dass seine besten Bilder zu Spitzenzeiten veröffentlicht werden. Mehr Fans und „Likes“ bedeuten, dass er größere Kunden für sich gewinnen kann. „Das ist wahrscheinlich meine größte Herausforderung: ein Gleichgewicht zu finden zwischen Aufnahmen, die mir selbst gefallen, und Arbeiten, die Kunden lieben“, räumt er ein.

The milky way is visible in a starlit sky over snowy mountains and a lake.
Magog Lake, Mount Assiniboine Provincial Park, British Columbia, Kanada. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem Canon EF 50mm f/1.8 USM Objektiv. © Callum Snape
Christian Ziegler’s

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Nomadenleben

Snape wurde auf einem US-Militärstützpunkt in Belgien geboren, zog dann nach Deutschland, England und im Alter von 18 Jahren schließlich nach Kanada um. Er hat, wie er selbst zugibt, einen sonderbaren Akzent. Er lebte sieben Jahre lang in Banff in Alberta, Kanada, dann zog er um in den Westen nach Vancouver, British Columbia. Warum? Er wollte näher an einem großen Flughafen leben, damit das Reisen leichter fällt.

Er begann damit, Fotos seiner Erfahrungen in der kanadischen Wildnis aufzunehmen, um sie mit seiner Familie in England zu teilen. Damals war ihm das Reisen wichtiger als die Fotografie. Heute ist es umgekehrt: „Hätte ich nicht diese Leidenschaft für das Reisen, würde ich nicht tun, was ich jetzt tue. Aber nachdem ich mehr Erfahrung gesammelt habe, geht das Fotografieren für mich definitiv vor. Und das muss es auch.“

We look down from a rocky outcrop over turquoise lakes, lush green forests and tall mountains.
Mount Assiniboine, British Columbia, Kanada. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem Canon EF 17-40mm f/4L USM Objektiv. © Callum Snape

In seiner Karriere dreht sich heute alles um kleine Kompromisse: ein Kunstfotograf und gleichzeitig ein kommerzieller Fotograf zu sein, dorthin zu gehen, wo er möchte, und dorthin, wo er Aufträge hat, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber auch bedeutende und aussagekräftige Arbeiten zu schaffen. Es dauerte vier Jahre, fast eine Million Follower zu gewinnen, die er jetzt über alle seine soziale Medien hinweg hat. Aber es reicht nicht, nur zu fotografieren. Um Erfolg zu haben, musste er eine Ein-Mann-Kreativagentur sein.

„Ich vermarkte mich selbst als sozialen Geschichtenerzähler. Wenn ich eine Geschichte in sozialen Medien teile, darf nicht nur das allein Bild im Mittelpunkt stehen. Wenn Kunden Beiträge in sozialen Medien sponsern möchten, ist der schriftliche Teil genauso wichtig. Heutzutage muss man eine Agentur und gleichzeitig ein Fotograf sein. Ich biete das Gesamtpaket – neben meinen Fotos stelle ich daher auch Statistiken und Analysen für soziale Medien bereit. Im Augenblick mache ich das alles alleine, aber ich würde gerne jemanden einstellen, der mir in Vollzeit diesen Teil meiner Arbeit abnimmt. Es ist inzwischen ein entscheidender Bestandteil meines Geschäfts.“

A man in a red jacket walks along a narrow riverside path in a snowy forested valley.
Numa Falls, Kootenay National Park, British Columbia, Kanada. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem Canon EF 17-40mm f/4L USM Objektiv. © Callum Snape

Snape erhält viele seiner Aufträge von Fremdenverkehrsbüros auf der ganzen Welt. Er recherchiert die Marketingstrategien eines Unternehmens, um Schwächen zu finden, und schlägt dann Ideen vor, wie er diese Schwächen mithilfe seiner Follower in sozialen Medien beseitigen kann. Im Gegenzug lässt er sich die Reisekosten erstatten und erhält im Idealfall noch zusätzlich Honorar.

„Es ist erstaunlich, welche Beträge in dieser Branche derzeit zu holen sind. Der Kommerz hat in der Tourismusfotografie nachgelassen und sich auf die sozialen Medien verlagert. Dort sind die Produktionskosten etwas geringer, die Chancen aber dafür zahlreich. Die Nachfrage für diese Art der Reisefotografie ist stark gewachsen.“

Ich kann bei wenig Licht fotografieren und mich dennoch darauf verlassen, dass ich viele Details in den Schatten erhalte.

Snape verwendet seit jeher Kameras von Canon. Er begann mit der Canon EOS 550D und wechselte anschließend zur Canon EOS 5D Mark II, zur Canon EOS 6D und schließlich zur Canon EOS 5D Mark IV. „Die Canon EOS 5D Mark IV bietet so ziemlich alles, was ich von einer Kamera im Moment erwarte“, sagt er. „Der Sprung nach vorn in der Technologie ist wirklich bemerkbar. Die Canon EOS 5D Mark IV verfügt über eine unglaubliche Videoleistung, und der neu gestaltete Live View-Autofokus ist ein echtes Plus. Zudem ist die ISO-Bandbreite überwältigend. Ich kann bei wenig Licht fotografieren und mich dennoch darauf verlassen, dass ich viele Details in den Schatten fast ohne Bildrauschen erhalte.“

A log is covered in snow, by a lake in front of a mountain, partially obscured by cloud.
Bow Lake, Banff National Park, Alberta, Kanada. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem 11-16-mm-Objektiv. © Callum Snape
A man leaps between two stepping stones in front of a lake, the sky purple with the setting sun.
Abseits des Beartooth Highway, Cooke City, Montana, USA. Aufgenommen mit einer Canon EOS 6D mit einem EF16-35mm f/2.8L II USM Objektiv. © Callum Snape

Da er gerne mit leichtem Gepäck reist, hat er ein Stativ aus Karbonfaser sowie einige schwenkbare Stativaufsätze dabei. Zudem verfügt er über eine Drohne, die bei Luftaufnahmen auf Wanderungen nützlich ist. Immer mit von der Partie sind zwei Objektive: das Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM und ein Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM. Manchmal packt er auch ein drittes Objektiv ein, das Canon EF 70-200mm f/4L USM, das er aufgrund des leichten Designs und der starken Teleleistung bevorzugt. Snape versucht, den Hauptteil der Arbeit im Freien mit der Kamera zu erledigen, statt drinnen am Computer.

„Ich bin nie ganz zufrieden mit dem, was ich tun“, sagt er, „aber das hilft mir, an meine Grenzen zu gehen. Ich habe eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, sodass ich die Nachbearbeitung auf ein Minimum reduziere. Für mich besteht die wahre Freude darin, draußen zu sein. Deshalb nehme ich mit langen Belichtungszeiten und physischen Filtern über dem Objektiv auf, statt später die Aufnahme am PC zu bearbeiten.“

Snape ist den Großteil des Jahres auf Reisen. Aber er versucht auch, sich öfter persönlichen Projekten zu widmen. Schließlich sind sie der Grund, warum er überhaupt erst mit der Fotografie begonnen hat, und zwar schon lange vor seinem Erfolg in den sozialen Medien. Auch heute noch sind es diese Projekte, die sein Interesse aufrechterhalten. Seine Botschaft ist einfach: Wenn dir deine eigenen Fotos nicht gefallen, kannst du auch nicht erwarten, dass sie anderen Menschen gefallen.

„Ich bin bei meinen Fotos ziemlich egoistisch und nehme sie hauptsächlich für mich auf. Ich glaube, man braucht einen zielstrebigen Ansatz, wenn man im Leben erfolgreich sein will. Halte dich so oft es geht im Freien auf. Mache in erster Linie Fotos für dich selbst. Versuche nicht, es zu erzwingen. Fotografiere das, was dich interessiert.“

Verfasst von Gary Evans


Callum Snapes Ausrüstung

Das Kit, das die Profis für ihre Fotos verwenden

An extreme close up photo of the Canon EOS 5D Mark IV.

Kamera

Canon EOS 5D Mark IV

Diese Vollformat-DSLR mit 30,4 MP erfasst unglaubliche Details selbst bei extremem Kontrast. Serienaufnahmen mit 7 Bildern/Sek. helfen dabei, den perfekten Moment abzupassen, während 4K-Video für ein ganz neues Leistungsniveau sorgt.

Objektiv

Canon EF 24-70mm 1:2,8L II USM

Dieses professionelle Standard-Zoomobjektiv bietet eine hervorragende Bildqualität und robuste Bauweise der L-Serie. Dank der konstanten Blende von f/2.8 können Sie herausragende Fotos selbst bei wenig Licht aufnehmen und die Schärfentiefe mit Leichtigkeit steuern.

Objektiv

Canon EF 70-200mm 1:4L USM

Dieses leistungsstarke Telezoom-Objektiv liefert eine hervorragende Bildqualität mit schnellem Autofokus und einer kreisförmigen Blende für eine ansprechende Tiefenunschärfe. Dank des kompakten Designs und geringen Gewichts eignet sie sich perfekt für Reisende.

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