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Erlerne die Kunst der Selbstporträtfotografie

A black-and-white image shot with a fisheye lens of Canon Ambassador Wanda Martin looking down at the camera, her long hair falling around her shoulders.
Porträt- und Modefotografin Wanda Martin nahm dieses Selbstportrait während der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie auf. „Die kreisförmige Form symbolisiert die Selbstisolierung“, erklärt sie. „Meine Bilder wurden von romantischen Literaturhelden inspiriert, ebenso wie dem berühmten Gemälde der Ophelia aus Shakespeares Hamlet von John Everett Millais.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II (mittlerweile ersetzt durch die Canon EOS-1D X Mark III) mit einem Canon EF 8-15mm f/4L Fisheye USM Objektiv bei 8 mm, Verschlusszeit 1/640 Sek., Blende 1:10 und ISO 800. © Wanda Martin

Selbstporträts stellen eine hervorragende Gelegenheit zur Selbstreflektion dar. Da du Selbstporträts überall und ganz nach Lust und Laune aufnehmen kannst, bieten sie dir nicht nur die Möglichkeit, kreativ mit Beleuchtung, Hintergründen und Einstellungen zu spielen, sondern erlauben dir auch, ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, was nötig ist, um Ausdruck und Persönlichkeit zu vermitteln.

Die ungarische Porträt- und Modefotografin Wanda Martin hat ihre fotografischen Fähigkeiten durch Selbstporträts verfeinert, die von ihren Lieblingsgemälden der Präraffaeliten inspiriert wurden. Heute fotografiert sie für eine Reihe internationaler Zeitschriften, darunter Vogue und Glamour, sowie für Marken wie Marc Jacobs, Dior und Burberry.

„Wenn ich mir diese Bilder jetzt ansehe, würde ich sie wahrscheinlich ganz anders machen, aber bei der Aufnahme von Selbstporträts habe ich viel über Komposition, Beleuchtung, Posen, Setdesign, Styling und Nachbearbeitung gelernt“, sagt sie. „Als ich die Fotografie zu meinem Hauptberuf machte, hatte ich weniger Zeit für persönliche Projekte, also habe ich keine Selbstporträts mehr aufgenommen. Jetzt kehre ich zu meinen Ursprüngen zurück.“

Marina Karpiy ist Hochzeits- und Porträtfotografin, die die Hälfte ihrer Zeit in der Ukraine und die andere Hälfte in Georgien verbringt. Sie nutzte ihre Zeit während der Ausgangssperre, um ihren Instagram-Feed mit unzähligen kreativen Selfies zu füllen. Hier verraten die beiden professionellen Fotografinnen ihre Tipps für Selbstporträts.

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1. Beleuchte mit Sorgfalt

„Reflektiertes Licht lässt die Haut kühl wirken“, erklärt Karpiy. „Wenn du weiße Wände hast, nutze sie, um das Licht zu reflektieren, oder erzeuge einen ‚Reflektor‘, indem du ein Blatt Papier im Format A4 oder ein anderes Papier mit glänzender Oberfläche verwendest, von dem das Licht abprallen kann. Das reduziert Schatten und verleiht den Augen einen schönen Glanz.“

Martin ist auch eine große Anhängerin davon, mit jeder Art von Lichtquelle zu experimentieren, die sie gerade zur Hand hat. „Streichhölzer, Kerzen, Schreibtischlampen, Lichterketten ... Mit Licht kannst du dich kreativ austoben, indem du einfach die Dinge verwendest, die bei dir herumliegen“, sagt sie. „Wenn du beispielsweise einen Scheinwerfer brauchst, schnapp dir einfach eine Taschenlampe und wickle eine Plastiktüte über die Oberseite, um den Effekt weicher zu gestalten.“

„Das schmeichelhafteste Licht für dein Gesicht ist jedoch weiches, frontales Licht, das durch ein Fenster fällt, da es das Gesicht gleichmäßig und ohne Schatten beleuchtet. Wenn das Licht von der Seite oder von oben oder unten kommt oder wenn wir härteres Licht verwenden, kann das einen dramatischeren Effekt erzeugen, ist aber möglicherweise nicht so attraktiv. Letztendlich hängt die Beleuchtung, die du verwendest, von der Stimmung und der Botschaft ab, die du vermitteln möchtest.“

Wanda Martin reclines on a low sofa, a sheet of material clipped to a rail behind her.
„Meine Selbstporträts spiegeln wider, wie Frauen in der Geschichte der Kunst dargestellt wurden“, erklärt Martin. „Es fühlt sich befreiend an, als weibliche Fotografin Bilder von mir selbst in den gleichen Posen aufzunehmen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv bei 24 mm, Verschlusszeit 1/60 Sek., Blende 1:6,3 und ISO 3200. © Wanda Martin
A self-portrait of Marina Karpiy with her eyes closed, her hair falling over her face.
„Das Wichtigste für mich sind Licht und Farbe, weil ich alles neutral liebe“, sagt Marina Karpiy. „Für mich sind Weiß und Beige die perfekte Farbpalette“. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 50mm F1.2L USM Objektiv, Verschlusszeit 1/400 Sek., Blende 1:1,4 und ISO 100. © Marina Karpiy
A nighttime portrait of a model, city lights beautifully blurred in a bokeh effect behind her.

Die besten Canon Objektive für die Porträtfotografie

Die Fotografinnen Guia Besana und Félicia Sisco sowie Mike Burnhill von Canon geben Expertentipps zu den besten Canon Objektiven für optimale Porträts.

4. Wähle die richtige Ausrüstung

Auf die Frage, welches Objektiv sie für Selbstporträts am besten findet, entscheidet sich Karpiy für ein 50-mm-Objektiv. „Ich arbeite derzeit mit einem Canon RF 50mm F1.2L USM Objektiv, und in Kombination mit meiner Canon EOS R liefert es erstaunliche Ergebnisse“, sagt sie. „Die Canon EOS R verfügt über einen AF mit Augenerkennung, sodass ich mir keine Gedanken über den Fokus machen muss. Ich schaue einfach in das Objektiv, und die Kamera erledigt den Rest für mich. Die Canon EOS R besitzt außerdem eingebautes WLAN und lässt sich per Bluetooth mit meinem Smartphone koppeln, sodass ich Bilder schnell und einfach bearbeiten und teilen kann.“

Martin, die normalerweise mit einer Canon EOS-1D X Mark II fotografiert, sagt, dass sie die Flexibilität eines Zoomobjektivs bevorzugt. „Ich verwende normalerweise dasselbe Zoomobjektiv für alles – ein Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv, weil es mir enorme Vielseitigkeit bietet“, sagt sie. „Damit lassen sich klassische Nahaufnahmen mit geringer Schärfentiefe erzeugen, aber auch verzerrtere Weitwinkelaufnahmen, die meinen Bildern einen bestimmten Charakter verleihen.“

„Ich habe mit Selbstporträts mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv experimentiert. Die Verzerrung drückt aus, wie ich mich in unserer seltsamen Realität [während der Ausgangsbeschränkungen] fühle, und die ‚geschlossenen‘ kreisförmigen Bilder, die mit 8 mm aufgenommen wurden, bringen das Gefühl der Isolation zum Ausdruck.“

A black-and-white image shot with a fisheye lens of Wanda Martin recreating Dante Gabriel Rossetti's Lady Lilith in her garden.
Martins Hommage an Dante Gabriel Rossettis „Lady Lilith“. „Meine Mitbewohnerin sonnt sich im Hintergrund als Anspielung auf unsere Tage in der Isolation. Ich habe ein Canon EF 8-15mm f/4L Fisheye USM Objektiv verwendet und das Bild als Hommage an Ken Russels BBC-Film „Dante's Inferno“ (1967) über Rossetti in Schwarz und Weiß gehalten“, so Martin. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II bei 8 mm, Verschlusszeit 1/800 Sek., Blende 1:6,3 und ISO 800. © Wanda Martin
A black-and-white shot of Marina Karpiy holding her daughter.
„Einer der wichtigsten Aspekte, die in einem Selbstporträt enthalten sein müssen, ist der Glanz in den Augen“, erklärt Karpiy. „Er erweckt das Porträt zum Leben.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon EF 35mm f/1.4L II USM Objektiv mit Verschlusszeit 1/125 Sek., Blende 1:2 und ISO 100. © Marina Karpiy

6. Berücksichtige die Blendenöffnung

Genau wie bei den Objektiven bevorzugen die beiden Fotografinnen unterschiedliche Methoden für die Aufnahme ihrer Selbstporträts: Martin bevorzugt manuelle Aufnahmen, während Karpiy sich für Aufnahmen im Zeitautomatikmodus (AV) entscheidet.

„Ich habe gern die volle Kontrolle“, sagt Martin. „Ich verwende immer einen 10-Sekunden-Selbstauslöser und stelle den Fokus manuell ein. Ich würde keine sehr große Blendenöffnung für Selbstporträts wählen. Aufgrund der geringen Schärfentiefe kann es schnell passieren, dass du nicht mehr im Fokus bist. Ich würde mich daher lieber für einen Wert zwischen 1:5,6 und 1:8 entscheiden.“

Wanda Martin recreating Vermeer's Girl with a Pearl Earring in her living room.
„Eine moderne Interpretation von Vermeers ‚Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge‘, einschließlich einiger anachronistischer Elemente, die alle in meinem Wohnzimmer aufgenommen wurden“, sagt Martin. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark II mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv bei 24 mm, Verschlusszeit 1/80 Sek., Blende 1:8 und ISO 2500. © Wanda Martin
Marina Karpiy drinking a coffee while sat cross-legged on a chair in her garden.
„Bei Selbstporträts blicke ich normalerweise nicht in die Kamera“, sagt Karpiy. „Da die Canon EOS R mit meinem Telefon verbunden ist, kann ich ganz einfach auf den Bildschirm schauen und den Auslöser mit der Canon Camera Connect App betätigen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon EF 35mm F1.4L USM Objektiv (mittlerweile ersetzt durch das Canon EF 35mm F1.4L II USM), Verschlusszeit 1/3 Sek., Blende 1:1,4 und ISO 200. © Marina Karpiy

Wanda Martins Ausrüstung

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden

The contents of Wanda Martin’s kitbag on a sheet, including a Canon EOS-1D X Mark III.

Kamera

Canon EOS-1D X Mark III

Das Leben ist voll von einzigartigen Momenten. Mit der EOS-1D X Mark III kannst du viel mehr davon festhalten und als visuelle Geschichte mit der ganzen Welt teilen.

Objektive

Canon EF 8-15mm f/4L Fisheye USM

Vielseitiges Fisheye-Zoomobjektiv mit wählbarer Darstellung im Vollformat oder als kreisrundes Bild. „Ich habe mit Selbstporträts mit einem Fischaugenobjektiv experimentiert“, sagt Martin. „Die Verzerrung drückt aus, wie ich mich in unserer seltsamen Realität [während der Ausgangsbeschränkungen] fühle, und die ‚geschlossenen‘ kreisförmigen Bilder, die mit 8 mm aufgenommen wurden, bringen das Gefühl der Isolation zum Ausdruck.“

Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM

Professionelles Standard-Zoomobjektiv der L Serie mit erstklassiger Abbildungsqualität bei konstanter Lichtstärke von 1:2,8. „Ich verwende normalerweise dasselbe Zoomobjektiv für alles, weil es mir enorme Vielseitigkeit bietet“, sagt Martin.

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