A windmill against a green countryside background on a cloudy day

Licht

Fotografieren mit HDR

HDR ist die Abkürzung für „High Dynamic Range“ (= hoher Dynamikumfang) und beschreibt in der Fotografie eine Technik, mit der man in besonders dunklen und hellen Bildbereichen Details festhalten kann. Im Prinzip bedeutet das, dass man mehr als ein Foto aufnimmt und anschließend zu einem Bild zusammenfügt, das dann die Vorteile jeder Einzelaufnahme zeigt.

Viele Szenen haben einen Dynamikumfang, der so groß ist, dass die Kamera Details nicht mit einer einzige Aufnahme festhalten kann. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man eine sonnige Landschaft aus einem dunklen Innenraum heraus fotografiert oder ein Gebäude, dass durch einen hellen Himmel abgeschattet wird.

A brighter version of the main windmill picture on the left, a darker version on the right.

Bei dieser Szene gehen in der ersten Aufnahme die Details der Wolken am Himmel verloren, in der zweiten Aufnahme kann man die Struktur der Windmühle nicht erkennen. Das finale HDR-Bild wird kameraintern automatisch erstellt. Hier kann man jetzt die Details sowohl in den dunkleren, als auch in den helleren Bildbereichen gut erkennen – die Kamera hat verschiedene Belichtungen ausbalanciert und das Ergebnis kommt der Wahrnehmung des menschlichen Auges wesentlich näher.

Viele Kompaktkameras und Smartphones verfügen über einen HDR-Modus. Damit kann man das Ergebnis normalerweise nicht beeinflussen, muss jedoch nur die Funktion auswählen und auf den Auslöser drücken. Man bekommt oft einen Hinweis, die Kamera ruhig zu halten, da mehrere Fotos mit verschiedenen Belichtungszeiten aufgenommen werden, die dann automatisch zum finalen HDR-Bild zusammengefügt werden.

Eine DSLR mit HDR-Funktion bietet mehr Flexibilität. Bei vielen Modellen kann man auswählen, wie viele Bilder die Kamera aufnehmen soll und wie groß der Unterschied in der Belichtungszeit sein soll. Das gibt dir die Möglichkeit, genau das Ergebnis zu bekommen, das dir vorschwebt.

Verwenden Sie ein Stativ. Man darf auf keinen Fall vergessen, dass die Kamera bei der Belichtung für die dunkleren Bildbereiche eine längere Belichtungszeit wählt. Grundsätzlich ist eine stabile Kameraposition hilfreich, da es viel einfacher wird die einzelnen Fotos zu überlagern, wenn die Bildkomposition identisch ist.

Sie können eine HDR-Aufnahme auch selbst generieren. Hierfür musst du nur ein wenig über die Belichtungssteuerung wissen.

1. Wähle den Av-Aufnahmemodus (Zeitautomatik) und stelle ISO und Blende ein.

2. Stelle dann die Belichtungsmessmethode auf „Integral“ oder „Mehrfeld“. Bei dieser Einstellung wird die Kamera eine durchschnittliche Belichtungszeit wählen, die aus allen Farb- und Helligkeitswerten der Aufnahmeszene ermittelt wird.

3. Nutze jetzt das Wahlrad für die Belichtungskorrektur, um die Szene jeweils über- und unterzubelichten. Die Höhe hängt dabei vom hellsten bzw. dunkelsten Bereich in der Aufnahmeszene ab..

4. Beginne mit einem Unterschied von einer Belichtungsstufe. Wählen Sie also für eine Aufnahme die Belichtungskorrektur von -1 auf dem Wahlrad und drehen es dann auf -2 und dann -3. Wiederholen Sie diesen Vorgang für die Überbelichtung mit +1, +2 und +3. Sie werden wahrscheinlich nicht alle diese Fotos für das finale Bild brauchen, jedoch ist es hilfreich, von vorn herein alle Möglichkeiten zur Auswahl zu haben.

5. Als Alternative kann man auch die Belichtungsreihenautomatik (AEB) benutzen, bei der man die Höhe der Über-, bzw. Unterbelichtung auswählen kann und die Kamera dann selbständig eine Reihe von Aufnahmen macht.

"Grundsätzlich ist eine stabile Kameraposition hilfreich, da es viel einfacher wird die einzelnen Fotos zu überlagern, wenn die Bildkomposition identisch ist."

Auf dem Computer werden dann die einzelnen Fotos mit einer Software zu einem Bild zusammengeführt. Im Lieferumfang vieler Canon Kameras befindet sich die Software Digital Photo Professional (DPP), die ein eigenes HDR-Tool anbietet.

Versuchen Sie ein Bild zu generieren, das der Wahrnehmung Ihrer Augen sehr nahe kommt. Unsere Augen haben nämlich einen wesentlich höheren Dynamikumfang als eine Kamera, weshalb sich diese Technik besonders gut dafür eignet, die Szene genauso wiederzugeben, wie sie das Auge gesehen hat.

Suchen Sie nach Möglichkeiten, diese Technik einzusetzen. Das Herausfinden, wann HDR eine gute Option für eine Aufnahme ist, ist mindestens genauso wichtig, wie die richtige Technik, um eine gutes HDR-Bild zu generieren. Üben Sie mit den offensichtlichen Landschaft- und Himmelkombinationen. Vergessen Sie aber nicht, dass HDR auch eine nützliche Technik bei der Detail- und Makrofotografie ist, mit der man unsichtbare Details darstellen und so einige sehr interessante Bilder machen kann.

Inside a windmill, looking up at the mechanisms.

Oft sind auch extrem detailreiche Szenen ideal für eine HDR-Aufnahme. Bei diesem Bild hat der Einsatz von HDR für eine größere Tiefenwirkung gesorgt, da man so bis in die Mechanik der Windmühle hinein sehen kann – in diesem Fall erkennt man sogar mehr als mit dem bloßen Auge.

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