Kreative Farben: Wie du Filmaufnahmen mit Canon Log optimieren kannst

Die Aufnahme mit Canon Log bietet Filmemachern mehr kreative Optionen. Vom Color Grading für Kinofilme bis hin zu HDR-Filmen: Erfahre, wie der Einsatz von Log in deinem Video-Workflow die Kreativität fördern kann.
Zwei Fechter, die in einen schwach mit Leuchtstoffröhren beleuchteten Raum kämpfen, wobei einer eine schwarze und einer eine silberne Maske trägt. Aufgenommen auf einer Canon EOS C200 in Canon Log 3.

Durch die Farbkorrektur eines in Canon Log aufgenommenen Bildes kann dieses so verändert werden, dass einen ganz bestimmte Atmosphäre entsteht. Hier hat Filmemacher Ivan D'Antonio die Technik angewendet, um einem von ihm produzierten Video mehr Tiefe zu verleihen, das er für die gesellschaftliche Kampagne Mieloma ti sfido aufgenommen hat, welche den Kampf gegen Myelome, einer Art von Knochenmarkskrebs, stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken möchte. Aufgenommen auf einer Canon EOS C200 in Canon Log 3. © Ivan D'Antonio

Beim Aufnehmen von Videos mit Canon Log geht es um mehr als nur darum, den Dynamikumfang zu maximieren. Alle Cinema EOS Kameras von Canon, die meisten XA und XF Camcorder und eine steigende Anzahl an spiegellosen Modellen bieten eine Reihe von Log-basierten Gammakurven, die dafür entwickelt wurden, sowohl in den dunkelsten als auch in den hellsten Bereichen deiner Aufnahmen die Details beizubehalten. Doch Canon Log kann noch viel mehr als das. Es steigert die Flexibilität der Farbkorrektur und bietet einem Kreativredakteur so die Möglichkeit, sich bei der Farbpalette des Videos wirklich auszutoben. So kann ein schicker Kino-Look erzeugt werden, der zur visuellen Handschrift des Filmemachers werden kann.

„Bei einem Bild mit Farbkorrektur möchte ich meine eigene Interpretation der Realität schaffen“, sagt der italienische Filmemacher Ivan D'Antonio. „Ich möchte etwas schaffen, das vertraut und natürlich aussieht, aber gleichzeitig sollte es sich dabei nicht nur um eine perfekte Darstellung der Natur handeln. Es soll die Schönheit der Natur in den Augen einer bestimmten Person darstellen, so wie es ein Maler macht.“

Da er früher selbst Maler war, beschreibt sich D'Antonio selbst „mehr wie einer der Micchiaioli – eine Gruppe impressionistischer Maler aus Italien. „Ich möchte lieber herausfinden, wie ich Dinge sehe, und nicht, wie sie aussehen „sollten“.“ Seit dem Anfang seiner Karriere arbeitet er mit Canon, zunächst mit einem Canon XH A1 Camcorder. „Ich habe Canon schon immer bevorzugt, da ich finde, dass die Farben sehr malerisch aussehen“, sagt er.

Bei der Canon EOS C100 und später bei einer Reihe von Cinema EOS Kameras hat D'Antonio damit begonnen, Canon Log zu verwenden. „Canon Log hat meine Arbeitsweise revolutioniert“, sagt er. „Ich konnte freier arbeiten und habe damit begonnen, wirklich herumzuexperimentieren und meinen Stil zu entwickeln.“

Eine Canon EOS R5 C Kamera, auf deren Bildschirm die benutzerdefinierten Bildeinstellungen angezeigt werden.

Canon Log wurde erstmals 2011 für die Canon EOS C300 eingeführt. Im Laufe der Jahre kamen verschiedene Versionen von Canon Log in immer mehr Canon Kameras hinzu, darunter (aber nicht begrenzt auf) die EOS C400, EOS R5 Mark II, EOS R50 V, PowerShot V1 und die EOS R5 C (abgebildet).

Der LCD-Bildschirm einer Canon EOS C400 Kamera, der die Einstellungen, einschließlich Canon Log 3, zeigt, die für die Aufnahme eines Interviews verwendet werden, das auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Canon Log 3 bietet im Vergleich zum ursprünglichen Canon Log verbesserte Details in hellen Bereichen und ist jetzt die am häufigsten verwendete Log-Einstellung in der gesamten EOS Kamerareihe. Canon Log 2 bietet einen maximalen Dynamikumfang, aber Canon Log 3 zeichnet sich durch weniger Rauschen in den Schatten aus und ermöglicht daher eine schnellere Bearbeitungszeit beim Color Grading.

Color Grading für Filme in Canon Log

Ursprünglich entwickelt für die Canon EOS C300 Mark (mittlerweile ersetzt durch die Canon EOS C300 Mark III), wurde im November 2011 eine logarithmische Gammakurve namens Canon Log eingeführt. Sie stellte sich schnell als ein hervorragendes Instrument zum Maximieren des Dynamikumfangs heraus, ohne dass dabei die Dateigröße zunimmt.

Um die Dateigröße im Griff zu behalten, wendet Canon Log bei der Erfassung des Bilds eine logarithmische Farbtonkurve sowie Bearbeitungsparameter an, gleichzeitig wird aus dem Sensor der größtmögliche Dynamikumfang herausgekitzelt – bei der EOS C300 Mark III und EOS C70 kann mit Canon Log 2 ein Dynamikumfang mit mehr als 16 Blendenstufen erzielt werden. Die erzielten Aufnahmen müssen bearbeitet werden, da sie, wenn sie direkt von der Kamera kommen, einen geringen Kontrast und eine geringe Sättigung aufweisen. Sie enthalten jedoch mehr Tonwertinformationen, die bei der Nachbearbeitung genutzt werden können, um einen deutlich größeren Kontrast zwischen den dunkelsten und hellsten Bereichen zu erzielen.

„Canon Log bietet viel mehr Spielraum, damit du die hellen Bereiche erweitern und die dunklen Bereiche genauer erforschen kannst“, erklärt Paul Atkinson, Pro Video Product Specialist bei Canon Europe. „So kannst du den Farbtonbereich erweitern genauso wie den Umfang der Informationen, die letztendlich auf der Leinwand landen.“

„Dadurch dass die Sensoren immer empfindlicher wurden, konnte Canon einen noch größeren Dynamikumfang erzielen, weshalb die erste Canon Log-Kurve zu Log 2 und dann zu Log 3 weiterentwickelt wurde“, fügt er hinzu. „Das ursprüngliche Canon Log bot einen Dynamikumfang von 12 Blendenstufen bei der ursprünglichen EOS C300. Bei der EOS C300 Mark II mit Canon Log 2 lagen dann schon rund 15 Blendenstufen vor.

Ein Techniker mit lilafarbenen Handschuhen arbeitet an einem Tisch an der Schaltung einer Canon Kamera.

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Filmemacher Ivan D'Antonio, der mit einer Canon Cinema EOS Kamera in Canon Log 3 Aufnahmen in einem Raum mit altmodischem Dekor macht.

Mit Canon Log haben Filmemacher eine bessere Kontrolle über das endgültige Aussehen ihrer Filme, indem sie Aufnahmen einfacher anpassen und ihre eigene Interpretation der Realität schaffen können. „Ich neige dazu, keine perfekt standardisierten Bilder zu schaffen, sondern bevorzuge es, Schönheit in natürlicher Unvollkommenheit zu finden“, sagt D'Antonio.

Zwei Versionen einer Nahaufnahme vom Gesicht einer Frau, wobei es sich bei einem um die Aufnahme in Canon Log 3 mit geringer Sättigung handelt und beim anderen um das Bild nach der Farbkorrektur.

Aufnahmen in Canon Log weisen einen geringeren Kontrast und geringe Sättigung auf, beinhalten jedoch mehr Informationen zum Farbton. Wenn du eine Farbkorrektur deiner Aufnahmen vornimmst, kannst du ihnen deinen eigenen Stempel aufdrücken, wie du hier am Vorher- und Nachherfoto erkennen kannst. Aufgenommen auf einer Canon EOS C200 in Canon Log 3. © Ivan D'Antonio

Aufnahmen in Canon Log

Wenn du von deiner Kamera direkt sendebereite oder editierbare Aufnahmen erhalten möchtest, sind die herkömmlichen Farbprofile oder Canon Wide DR ideal. Allerdings bieten dir Aufnahmen in Canon Log mit nur wenig mehr Zeitaufwand in der Nachbearbeitung eine bessere Bildqualität und die absolute Kontrolle über den Look deiner Aufnahmen. Außerdem bieten sie auch die Flexibilität, deine Inhalte auf verschiedene Ausgabeformate wie BT.709, BT.2020, HLG oder PQ HDR aufzuteilen.

Da Aufnahmen in Log Bilder mit geringer Sättigung und geringem Kontrast liefern, musst du darauf achten, dass die Belichtung stimmt. Alle aktuellen Canon Kameras mit Canon Log ermöglichen eine LUT-Anzeige, entweder über den Kamerabildschirm oder über einen externen Monitor, damit du eine bessere Vorstellung davon bekommst, wie das finale Filmmaterial aussieht. Bei der EOS C70 bietet dir die View Assist-Funktion beispielsweise eine visuelle Darstellung einer den Sendestandards und BT.709 entsprechenden Kalibrierung.

„Du musst richtig belichten“, sagt D'Antonio, „wobei es mir auch schon gelungen ist, schlechte Aufnahmen dank Canon Log zu retten! Ich „belichte gerne nach rechts“, um die Highlights beizubehalten, und reduziere die Belichtung dann in der Nachbearbeitung. Die Bilder werden sehr klar, und ich nutze einen externen Monitor mit LUTs, damit ich sehe, wie sie aussehen werden. Ich nutze immer die Waveform, anstatt nur auf den Monitor zu schauen.“

Es geht nicht nur darum, dass die Belichtung in technischer Hinsicht richtig ist, sondern darum, zu lernen, wie die Kamera in Log funktioniert, damit du die richtige Stimmung für die Szene schaffen kannst. „Probiere Canon Log aus, bevor du dein erstes Projekt damit beginnst“, empfiehlt D’Antonio. „Versuche herauszufinden, wie die Belichtung sein sollte und wie die Nachbearbeitung funktioniert. Es klingt vielleicht kompliziert, aber sobald du dich daran gewöhnst hast, wird es dir schnell gelingen, das Bild zu schaffen, das du dir vorgestellt hast.“

Nahaufnahme eines Fechters, der eine Fechtmaske trägt und konzentriert schaut. Aufgenommen in Canon Log 3 auf einer Canon EOS C200 Kamera.

Vorher- und Nachherbilder vom Video der gesellschaftlichen Kampagne Mieloma ti sfido, die von D'Antonio in Canon Log 3 auf einer Canon EOS C200 Kamera mit einem Canon CN-E18-80mm T4.4 L IS KAS S Objektiv aufgenommen wurden. © Ivan D'Antonio

Nahaufnahme eines Fechters, der eine Fechtmaske trägt und konzentriert schaut. Aufgenommen in Canon Log 3. Im Bild wurde bei der Nachbearbeitung ein Color Grading vorgenommen.

Durch diesen hervorragenden Dynamikumfang behält Canon Log selbst im tiefsten Schatten und den hellsten Bereichen Einzelheiten bei. © Ivan D'Antonio

Canon Log, Log 2 oder Log 3: was soll ich verwenden?

Die ursprünglichen Canon Cinema EOS Modelle wie die EOS C300 verfügten über 8-Bit-CMOS-Sensoren und Canon Log, um den Dynamikumfang auf bis zu 12 Blendenstufen zu erweitern. Seitdem hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt. Die heutigen modernen 12-Bit-DGO- und BSI-Sensoren bieten einen Dynamikumfang von bis zu 16 Blendenstufen. Die Möglichkeit, diesen zusätzlichen Spielraum von 4 Blendenstufen zu nutzen, führte zur Einführung von Canon Log 2 und Canon Log 3. Daher wird das ursprüngliche Canon Log in aktuellen Modellen nicht mehr benötigt.

Canon Log 2 bietet den absolut maximalen Dynamikumfang (mehr als 16 Blendenstufen bei der EOS C300 Mark III und der EOS C70), mit detaillierten Schatten und reichhaltigen Helligkeitsinformationen. Canon Log 3 bietet die gleiche Helligkeitsleistung mit etwas weniger Informationen in den Schatten (bis zu 14 Blendenstufen).

Aron Randhawa, Pro Video Product Specialist bei Canon Europe, erklärt: „Einer der Nachteile von Canon Log 2 ist, dass dunkle Bereiche so detailreich sind, dass mehr Rauschen entsteht. Deshalb musst du bei der Nachbearbeitung deiner Videoclips genauer arbeiten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Für viele Menschen müssen die dunklen Bereiche nicht unbedingt so detailreich sein. Ihnen geht es vielmehr um die Lichtregistrierung und eine schnelle Abwicklung. Wenn du Canon Log 3 verwendest, musst du bei der Farbkorrektur nicht jedes Mal für jeden einzelnen Clip das Rauschen reduzieren. Damit sparst du eine Menge Zeit.“

Aus diesem Grund ist Canon Log 3 heutzutage die meistverwendete Canon Log Kurve. Damit kannst du die Produktion nämlich relativ schnell abwickeln und hast dennoch einen relativ großen Einfluss auf Kontrast und Farbe des finalen Films.

Du solltest jedoch wissen, dass der bahnbrechende DGO-Sensor in der EOS C300 Mark III und in der EOS C70 das Rauschen in dunklen Bereichen deutlich reduziert, weshalb bei diesen Kameras Canon Log 2 genauso praktisch ist wie Canon Log 3. Sowohl die EOS C400 als auch die EOS C80 sind mit einem BSI-Vollformat-Sensor und einem Triple Base ISO-System ausgestattet, das eine hervorragende Leistung selbst bei wenig Licht und einen Dynamikumfang von 16 Blendenstufen mit Canon Log 2 bietet.

Der rückseitige Bildschirm einer Canon EOS R5 C Kamera, auf dem ein Mann in einem grünen T-Shirt und verschiedene Kameraeinstellungen angezeigt werden.

Canon Log 3 eignet sich hervorragend für eine 10-Bit-YCbCr-4:2:2-Nachbearbeitung mit Cinema Gamut. Dabei werden nämlich ein großer Dynamikumfang und feine Farbtonabstufungen mit dem Spielraum für deutliche Farbanpassungen kombiniert.

Du solltest auch berücksichtigen, dass viele Menschen, die Aufnahmen in Log machen, gerne nach rechts belichten. So erhalten sie ein etwas helleres Bild als sie eigentlich haben möchten. Sie reduzieren die Helligkeit des Bildes dann in der Nachbearbeitung. Dabei machen sie dunkle Bereiche dunkler, anstatt sie detailreicher zu machen.

Randhawa fährt fort: „Canon Log 2 eignet sich am besten für Fachleute, die einfach Alles aus ihrer Kamera herausholen möchten, und gleichzeitig über die nötige Zeit und das nötige Geld verfügen, um das Bild so satt wie möglich zu gestalten. Canon Log 3 ist perfekt für Hobbyvideografen, die regelmäßig Videos filmen. Die Videos erhalten sowohl in SDR als auch in HDR eine unglaubliche Detailvielfalt, der Workflow ist damit jedoch deutlich einfacher.“

Canon Log Kurven eignen sich zudem hervorragend für 10-Bit-Nachbearbeitungsprozesse wie Randhawa erklärt: „Dank der zusätzlichen Farbstufen und des erweiterten Dynamikumfangs für die Log Kurve kannst du beim Bearbeiten der Helligkeit und der Farben noch kreativer sein.“

Ein Mann, der Gitarre spielt, und in einem Esszimmer mit verzierten, aber in die Jahre gekommenen Holzmöbeln sitzt. Aufgenommen in Canon Log 3 auf einer Canon EOS C200.

Fotos aus dem Musikvideo Marije vor und nach der Nachbearbeitung, aufgenommen in Canon Log 3 auf einer Canon EOS C200 mit einem Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM Objektiv. © Ivan D'Antonio

Ein Mann, der Gitarre spielt, und in einem Esszimmer mit verzierten, aber in die Jahre gekommenen Holzmöbeln sitzt. Aufgenommen in Canon Log 3. Im Bild wurde bei der Nachbearbeitung eine Farbkorrektur vorgenommen.

Als Teil seines persönlichen Stils beleuchtet D'Antonio bevorzugt die Umgebung rund um die Schauspieler, anstatt die Belichtung auf deren Gesichter zu konzentrieren. Canon Log 3 war die ideale Wahl für diesen kleinen Dreh, da sich damit satte Farben erzeugen lassen und gleichzeitig das Rauschen reduziert wird. © Ivan D'Antonio

Wenn Filmemachern verschiedene Log-Einstellungen zur Verfügung stehen, haben sie beim Dreh mehr Möglichkeiten. In der Nachbearbeitung kannst du dann ein bestimmtes LUT bei deinen Bildern anwenden oder deine eigene Farbkorrektur vornehmen, um ihnen eine bestimmte Ästhetik zu verleihen.

„Derzeit ist Canon Log 2 mein Favorit“, sagt D'Antonio. „Ich verwende es für größere Projekte. Es ist einfach perfekt, da es einen großen Dynamikumfang und besonders flache Farben bietet – insbesondere bei hellen Szenen. Beides ist in den hellen und dunklen Bereichen erkennbar. Natürlich dauert die Farbkorrektur länger, aber du kannst makellose Schönheit erzielen.“

„Bei kleineren Projekten oder wenn ich wenig Licht habe, verwende ich lieber Canon Log 3, da es klarere Bilder bei hohen ISO-Werten liefert. Es verfügt über einen geringeren Dynamikumfang in dunklen Bereichen, allerdings sind die Farben lebhafter, weshalb du weniger Zeit bei der Nachbearbeitung benötigst und die Ergebnisse besser sind.“

Egal, ob du eine „makellose Schönheit erzielen“ oder einfach nur deine bestimmte Vorstellung verwirklichen möchtest, mit Canon Log hast du mehr kreative Möglichkeiten.

Der rückseitige Bildschirm einer Canon EOS C80 Kamera, auf dem der Einstellungsbildschirm des Basis-ISO-Werts angezeigt wird.

Die Canon EOS C400 und die EOS C80 (hier abgebildet) sind die ersten Cinema EOS Kameras mit Triple Base ISO-Funktion. Dank dieser Funktion ist die Kamera empfindlicher und Videoaufnahmen, die bei wenig Licht gemacht wurden, enthalten weniger Rauschen. Du kannst damit in Canon Log 2 und 3 Aufnahmen mit ISO 800/3200/12800 oder RAW machen. In BT.709 Wide DR, PQ und HLG kannst du ISO 400/1600/6400 nutzen.

Eine Frau, die sich selbst filmt und dabei eine Canon EOS R7, an der oben ein Mikrofon befestigt wurde, mit ausgestreckten Armen hält.

Die Canon EOS R7 ist die erste APS-C-Systemkamera, die Canon Log 3 mit 10-Bit-H.265/HEVC-Aufnahmen, YCbCr-4:2:3-Farbsampling und Rec.2020-Farbraum unterstützt.

Canon Log in spiegellosen Kameras

Die Möglichkeit, mit verschiedenen Kameratypen in Canon Log zu filmen, bietet Filmemachern mehr Flexibilität. Die spiegellosen Kameras der Canon EOS R System und EOS/PowerShot V Serie sind mit Canon Log ausgestattet und ideal geeignet, wenn eine kompaktere und wendigere Filmlösung benötigt wird. Sie können an Orten eingesetzt werden, an denen es schwieriger ist, eine größere Cinema EOS Kamera unterzubringen – etwa im Inneren eines Fahrzeugs oder auf einer Drohne – und sie ermöglichen es Content Creators, die mit Hybridkameras arbeiten, die kreativen Vorteile von Canon Log zu nutzen.

Als Teil eines Multicam-Setups können spiegellose EOS Kameras, die auf Canon Log eingestellt sind, in der Nachbearbeitung problemlos mit Cinema EOS Modellen abgeglichen werden, um eine einheitliche Ästhetik zu erzielen. Einige Modelle, darunter die EOS R50 V und die EOS R5 Mark II, ermöglichen den Import von Look Files, die Anwendung eigener benutzerdefinierter LUTs und die Aufnahme von kreativem, ausdrucksstarkem Filmmaterial in der Kamera.

Ein Nutzer wählt einen Farbfilter mit der COLOR-Taste auf der Rückseite einer Canon EOS R50 V Kamera auf einem Canon Griffstativ HG-100TBR.

Die Canon EOS R50 V verfügt über eine COLOR-Taste, die einen direkten Zugriff auf die Optionen des Farbmodus der Kamera ermöglicht. Hier kannst du die Einstellungen für Bildstil, Farbfilter und benutzerdefinierte Bildeinstellungen anpassen, um die Ästhetik deiner Aufnahmen zu verfeinern.

Alternative Farbeinstellungen mit Canon (ohne Canon Log)

Wenn du keine Zeit oder kein Budget für das Color Grading von Filmmaterial mit Canon Log hast, gibt es filmische Videoeinstellungen und Farbprofile in Canon Kameras, die dir dabei helfen, Videos mit einer großartigen Ästhetik zu erstellen, die sofort zum Teilen bereit sind.

Wie bereits erwähnt, liefert eine Standardeinstellung für benutzerdefinierte Bildeinstellungen wie BT.709 oder Wide DR ein Bild, das ohne Nachbearbeitung für die Veröffentlichung geeignet ist. Das Bildprofil Canon 709 ist eine Option im Menü „Benutzerdefinierte Bilddatei“ der Cinema EOS Modelle und einiger spiegelloser Kameramodelle von Canon, wie der EOS R5 Mark II und der EOS R1. Canon 709 sorgt kameraintern für ein leicht erhöhtes Kontrast- und Sättigungslevel sowie einen weichen Helligkeitsabfall und ist daher eine tolle Option für kinoreife Aufnahmen ohne Color Grading.

Die spiegellosen Canon EOS Kameras verfügen außerdem über Bildstilmenüs, in denen du individuell anpassbare Voreinstellungen für Farbe, Kontrast und Schärfe bei Videos und Fotos auswählen kannst. Die EOS R50 V und die PowerShot V1 gehen noch einen Schritt weiter und bieten einen Farbfiltermodus, mit dem du deinen Aufnahmen ganz einfach eine besondere Ästhetik verleihen kannst. Von klassischen Sepia- und Retro-Grüntönen bis hin zu modernen Kombinationen aus Türkis und Orange bieten die Filtereffekte eine einfache Möglichkeit, die Stimmung deiner Videoinhalte zu verändern. Die EOS R50 V verfügt über eine spezielle COLOR-Taste, mit der du schnell zwischen den verfügbaren Farbmodi wechseln kannst.

Außerdem verfügen einige Canon EOS Modelle über spezielle HDR-Movie-Modi, mit denen du Filme mit hohem Dynamikumfang aufnehmen kannst, die ebenfalls kein Color Grading erfordern. Diese können entweder in PQ oder 709 aufgenommen werden. Die verbesserte Verarbeitung sorgt für einen weichen Helligkeitsabfall, minimiertes Weiß-Clipping und einen erweiterten Dynamikumfang um bis zu 3 Stufen. Das bedeutet, dass der HDR-Movie-Modus optimierte Helligkeitsdetails liefert – perfekt für Content Creators, die hochwertige YouTube-Uploads mit einer sehr schnellen Bearbeitungszeit erstellen möchten. Das folgende Beispiel einer Aufnahme mit HDR-Movie veranschaulicht den Effekt (HDR-Monitor für ein optimales Erlebnis empfohlen).

Letztendlich bietet Canon Log die größte Flexibilität, wenn es um die Komposition eines einzigartigen Films geht. Mit diesen zusätzlichen Farbwerkzeugen findest du ganz einfach die richtige Ästhetik für dein Video, insbesondere, wenn es auf eine schnelle Bearbeitungszeit ankommt.

Welche Kameras verfügen über Canon Log?

Canon Log wurde 2011 mit der Canon EOS C300 eingeführt. Heutzutage ist es ist in verschiedenen Versionen in allen aktuellen Pro Cine Kameras der Cinema EOS Serie sowie in einigen spiegellosen EOS R Systemkameras und Kameras der Canon EOS/PowerShot V Serie verfügbar.

Canon EOS C500 Mark II

CANON EOS C400

Canon EOS C300 Mark III

Canon EOS C300 Mark II

Canon EOS C200

Canon EOS C80

Canon EOS C70

Canon EOS R5 C

Canon EOS R1

Canon EOS R3

Canon EOS R5 Mark II

Canon EOS R6 Mark II

Canon EOS R8

Canon EOS R7

Canon EOS R50 V

Canon PowerShot V1

Canon Log FAQ

  • Canon Log wird für die Aufnahme von Videomaterial verwendet, das einen größeren Dynamikumfang und Belichtungsspielraum als Standardvideo hat. Die Farbtonkurve von Canon Log wird zum Zeitpunkt der Aufnahme angewendet, um im Vergleich zu Standardvideo mehr Details in den hellen Bereichen und Schatten zu erhalten.

  • Canon Log hilft beim Color Grading, da die Aufzeichnung mit einer Farbtiefe von 10 Bit erfolgt und ein flaches Bild mit geringer Sättigung bietet, das eine hervorragende Grundlage für Farbanpassungen und HDR-Workflows bildet. Der Abgleich von Filmmaterial, das mit verschiedenen Kameras aufgenommen wurde, die auf Canon Log eingestellt sind, gelingt so viel einfacher. Clips von Cinema EOS und spiegellosen EOS Kameras können kombiniert und farblich angepasst werden, um eine konsistente Ästhetik bei einer Aufnahme mit mehreren Kameras zu erzielen.

  • Am einfachsten lässt sich das Filmmaterial von Canon Log durch Importieren und Anwenden von LUTs für die Filmproduktion in deiner Videobearbeitungssoftware korrigieren. Du kannst den Kontrast, die Sättigung und andere Farbparameter weiter verfeinern, um die gewünschte Ästhetik zu erzielen. Alternativ kannst du auch eine eigene Farbkorrektur durchführen, ohne eine bestimmte LUT zu verwenden.

  • Das ursprüngliche Canon Log bietet einen Dynamikumfang von etwa 12 Blendenstufen, Canon Log 2 bis zu 16 Blendenstufen und Canon Log 3 bis zu 14 Blendenstufen. Canon Log 2 behält in dunkleren Bereichen mehr Details bei als Canon Log 3, weist aber auch ein höheres Rauschen auf. Das Color Grading mit Canon Log 3 ist etwas einfacher, da es ein saubereres Bild erzeugt und die gleiche Menge an Helligkeitsinformationen wie Canon Log 2 beibehält.

  • Canon Log 2 ist die ideale Wahl, wenn ein Maximum an Details benötigt wird, vor allem in Szenen mit wenig Licht, um Schatteninformationen zu extrahieren. Allerdings führt es auch zu erhöhtem Rauschen in den dunkleren Bereichen des Bildes und erfordert daher mehr Zeit bei der Nachbearbeitung.

Adam Duckworth, Marcus Hawkins and Angela Nicholson

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