Mit zunehmender Erfahrung investierte Palozzi immer mehr Zeit in seine einzelnen Filmprojekte. „Zu Beginn habe ich Dokumentationen sehr schnell gedreht und dachte eigentlich, dass ich noch schneller würde, wenn ich mehr Erfahrung hätte“, erinnert er sich. „Aber genau das Gegenteil ist eingetroffen. Anfangs musste ich nur ein paar Variablen steuern. Jetzt, da ich mehr weiß, ist alles viel komplizierter.“ © Roberto Palozzi
Was würden Profis anders machen, wenn sie noch einmal von vorn beginnen könnten? Jeder fängt mal klein an, und gerade in der Filmbranche gibt es für Neulinge allerlei zu lernen – von technischen Aspekten bis zum Finden der Position, in der man sich selbst in die große Produktionsmaschinerie einfügt.
Fehler gehören bei diesem Lernprozess dazu, aber ebenso wichtig ist es, von anderen zu lernen. Der italienische Dokumentarfilmer und TV-Moderator Roberto Palozzi, der die Videoproduktionsfirma Erebus Productions leitet und Wissenschafts- und Naturfilme für das italienische Fernsehen dreht, hat sein Handwerk durch nach dem Trial-and-Error-Prinzip gelernt.
Seinen Durchbruch hatte Palozzi, als er Tiere in der Antarktis filmte, wo die atemberaubende Landschaft seine praktischen Defizite kompensierte. „Ich hatte zwar kaum Erfahrung, stand aber zusammen mit Seelöwen und Kaiserpinguinen mitten auf dem gefrorenen Meer. Es war daher ziemlich einfach, gutes Material zu sammeln – nicht, weil ich so ein guter Filmer war, sondern weil alles um mich herum einfach so fantastisch war.“
Kameramann Juan Luis Cabellos (AEC) lebt in Madrid, wo er bereits an zahlreichen spanischen Fernsehserien gearbeitet hat. Die jahrelange Erfahrung in der Fernseh- und Filmbranche hat ihn gelehrt, wie wichtig es ist, eine gute Einstellung gegenüber der Arbeit und den Kollegen zu haben.
„Als Profi in der Branche muss man zuverlässig sein“, sagt Cabellos. „Ein Filmteam ist im Grunde wie ein Boxenstopp-Team bei einem Autorennen. Wenn ein Mitglied versagt, wird das Auto nicht rechtzeitig fertig. Daher ist es besser, nicht der tollpatschige Mechaniker zu sein, der den ganzen Betrieb aufhält.“
Hier verraten Cabellos und Palozzi, was sie bei ihrer jahrelangen Arbeit am Set gelernt haben und welche sieben Fallstricke du bei deinen ersten Schritten in der Filmbranche vermeiden solltest.