Normalerweise sind bei Nachtaufnahmen eine offene Blende mit einer kleinen Blendenzahl und ein hoher ISO-Wert vorzuziehen, damit du jede Bewegung mit einer kurzen Belichtungszeit einfrieren kannst. Bei der Lichtmalerei gilt jedoch das Gegenteil, denn die Bewegung ist der wichtigste Faktor, den du einfangen willst.
Wähle an der Kamera den manuellen (M) Aufnahmemodus und verwende einen niedrigen ISO-Wert von etwa 100 bis 200. Wähle eine kleine Blendenöffnung von etwa F11 und eine Belichtungszeit zwischen 10 und 30 Sekunden, je nachdem, wie viel Zeit du für deine Lichtmalerei brauchst.
Du musst auch den Fokus manuell einstellen, dafür wählst du den MF-Modus. Konzentriere dich vorab auf den Bereich, in dem du die Lichtquelle für das Bild bewegen wirst. Bei vielen Kameras kannst du auch das manuelle Fokus-Peaking (MF-Peaking) aktivieren. Dies ist eine visuelle Hilfe, um zu zeigen, welche Elemente im Bild am schärfsten sind.
Ein guter kreativer Tipp ist die manuelle Einstellung des Weißabgleichs. Wenn du zum Beispiel die Einstellungen Tageslicht, Bewölkt, Schatten oder Kunstlicht wählst, wird die Farbtemperatur an die des Umgebungslichts angepasst, und das Bild wirkt dann entsprechend wärmer oder kälter. Wenn dir deine Kamera die Möglichkeit gibt, nimmst du im RAW-Aufnahmemodus auf. So kannst du den Weißabgleich bei der nachträglichen Bearbeitung des Bildes in einer Software wie Canon Digital Photo Professional ändern.
Starte ganz einfach mit den Kameraeinstellungen, die wir vorgeschlagen haben, und benutze eine Taschenlampe oder das Licht deines Smartphones, um einfache Formen oder vielleicht sogar deinen Namen mit Licht zu schreiben. Es kann sein, dass du eine kürzere oder längere Belichtungszeit oder eine größere oder kleinere Blendenöffnung brauchst, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Experimentiere mit den Einstellungen und du bekommst bald ein Gefühl dafür, was am besten funktioniert.