KREATIVE FOTOGRAFIE

Trau dich, anders zu sein: kreative Tipps für Aufnahmen für Social Media

Die TikTok Fotografen Rosie Lugg und Eletrico teilen ihre Lieblingstechniken, um Bilder zu machen, die Aufmerksamkeit erzeugen.
Tröpfchen spritzen im hohen Bogen aus einem Glaskelch, der in einer erhobenen Hand gehalten wird und sich gegen einen orangefarbenen Himmel abhebt.

Der Schlüssel für herausragende Bilder in stark frequentierten Feeds liegt darin, anders zu denken und der Welt den eigenen Blick auf die Dinge zu zeigen. TikTok-Macher Rosie Lugg (@rambosphotos) und Peter Jay (@Eletrico) machen genau das. Beide haben eine Leidenschaft für die Produktion einzigartiger Inhalte und teilen ihre Methoden und Ideen mit dem Publikum.

Hier verraten Rosie und Eletrico ihre besten Tipps und Tricks, um mit fünf verschiedenen Fototechniken einzigartige Bilder zu erstellen, die auch deine Follower begeistern werden.

1. Langzeitbelichtung von Lichtspuren

Eine Langzeitbelichtung eines Mannes, der auf dem Bürgersteig vor den roten Lichtspuren eines vorbeifahrenden Busses steht.

„Für Lichtspuraufnahmen mit der erforderlich langen Belichtungszeit ist ein Stativ unerlässlich, um Kamerabewegungen zu vermeiden“, erklärt Rosie. „Wenn man möchte, dass jemand statisch in der Aufnahme wirkt, muss die Person während der gesamten Belichtungszeit vollkommen ruhig bleiben.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 200D (jetzt abgelöst durch die Canon EOS 250D) und einem Canon EF 35mm f/1.4 L II USM Objektiv bei 2 Sek., F5.6 und ISO 100. © Rosie Lugg

Eine Langzeitbelichtung der Silhouette einer Figur neben einem goldenen Lichtkreis. Vom Rand des Rings strahlen Lichtspuren aus.

Bei langen Belichtungszeiten wählt Eletrico eine niedrige Empfindlichkeit von ISO 100, was die lange Belichtungszeit ermöglicht und gleichzeitig ein störendes Bildrauschen verhindert. Aufgenommen mit einer Canon EOS M50 Mark II und einem Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv bei 18mm, 13 Sek., F10 und ISO 100. © Peter Jay

Aufmerksamkeitsstarke Techniken sind ein Muss für Fotografen, die auf Social Media erfolgreich sein wollen. Sowohl Rosie als auch Eletrico schlagen vor, eindrucksvolle Lichtspurenbilder zu machen.

Rosie experimentierte kürzlich mit Lichtspuren, die von den roten Bussen auf der Tower Bridge in London erzeugt wurden. „Man muss etwas mit den Kameraeinstellungen herumspielen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. In der Regel fotografiere ich ohnehin im manuellen Modus (M), mit dem sich Belichtungszeit und Blende sowie die ISO-Empfindlichkeit manuell steuern lassen. Beim Fotografieren einer Person zusammen mit dem Bus, der einen Lichtstreifen im Hintergrund erzeugt, stellte ich fest, dass ich eine Belichtungszeit von etwa zwei Sekunden, Blende F5.6 und ISO 100 benötigte, um die richtige Gesamtbelichtung zu erhalten. Ich halte die ISO-Einstellung ohnehin immer so niedrig wie möglich, um die Bildqualität zu maximieren und das Bildrauschen so gering wie möglich zu halten.“

Eletrico machte ein ebenso auffälliges Bild mit Gegenständen aus dem Haushalt. „Ich habe etwas schwelende Watte in einen metallenen Schneebesen gesteckt“, erklärt er. „Das Herumwirbeln des Schneebesen an einer Schnur erzeugte Funken, und die lange Belichtungszeit von 13 Sekunden war genau richtig, um die Lichtmalerei zu machen.“ (Vorsicht: Es besteht Brandgefahr. Stelle sicher, dass ein Feuerlöscher oder andere Vorsichtsmaßnahmen parat stehen.) „Die Kamera auf einem Stativ mit einer 10-Sekunden-Selbstauslöser-Verzögerung zu platzieren, gab mir die Möglichkeit, alles einzurichten und mich in Position zu bringen, bevor die Aufnahme erfolgte.“

Mit Taschenlampen, LED-Lichtern oder sogar Wunderkerzen kann man ähnliche Lichteffekte erzielen.

2. Mit kurzer Belichtungszeit die Bewegung einfrieren

Actionreiche Aufnahmen, die mit kurzer Belichtungszeit gemacht wurden, fallen in den sozialen Medien besonders auf. Bewegungen werden im Bruchteil einer Sekunde eingefroren, wodurch Details sichtbar werden, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Für seine Aufnahme von Wasser, das aus einem Glas geschleudert wird (oben auf der Seite) und sich vor dem Sonnenuntergang abhebt, hat Eletrico den Modus für die manuelle Fokussierung verwendet. „Mit einer Selbstauslöser-Verzögerung hätte der Autofokus nicht unbedingt den richtigen Teil des Motivs erfasst, also habe ich eine Stelle auf dem Boden markiert und vorab darauf fokussiert. Der dreh- und schwenkbare Touchscreen der Canon EOS M50 Mark II war sehr hilfreich, denn so konnte ich die Bildkomposition festlegen, während ich vor der Kamera stand.“

Rosie sagt: „Ich liebe es, Models zu fotografieren, die in Kleidern herumwirbeln, und wenn man keine sehr kurze Belichtungszeit verwendet, gehen alle Details in der Unschärfe verloren. Außerdem fotografiere ich viel lieber aus der Hand als vom Stativ, weil ich mich so viel mehr bewegen und spontaner sein kann.“

Wenn du ohne Stativ fotografierst, solltest du Objektive mit integriertem Bildstabilisator (IS) verwenden, um scharfe Aufnahmen zu machen. Die Canon EOS R5 und die EOS R6 haben einen kamerainternen IS, der sich mit dem optischen IS des Objektivs ergänzt oder auch dann aktiv wird, wenn dein Objektiv keinen integrierten IS hat.

3. Detaillierte Nahaufnahmen

Ein rotes, kreisförmiges Gebilde mit drei Speichen, die von einem zentralen Punkt ausgehen, der sich in den Wassertropfen über ihm spiegelt.

„Ich bin erstaunt, dass das EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv eine so exzellente Detailtreue im Nahbereich liefert“, sagt Eletrico. „Mit dem bloßen Auge konnte ich die Lichtmuster in den Wassertropfen bei dieser Aufnahme nicht einmal erkennen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS M50 Mark II und einem Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv bei 52mm, 1/40 Sek., F5.6 und ISO 400. © Peter Jay

Ein Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv.

Eletrico hat ein Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv für seine Nahaufnahme von farbigen Wassertropfen (links) verwendet. Als ideales Allround-Objektiv liefert es hervorragende Ergebnisse bei nahen und fernen Motiven und kann bis auf 25 cm fokussieren (bei Brennweiten von 18-50 mm).

Makrobilder, die unglaublich feine Details zeigen, sorgen auf Social Media dafür, dass Besucher mit dem Scrollen aufhören und aufmerksam werden. „Ich dachte immer, dass man für extreme Nahaufnahmen ein großes, spezielles Makroobjektiv braucht, aber ich war überrascht, wie nah ich mit dem Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv herankommen konnte“, sagt Eletrico. Bei einer Brennweite von 18-50mm kann das Objektiv bis zu einer Naheinstellgrenze von 25 cm fokussieren.

„Ich habe transparente Folie über die Seite einer Klebebandrolle geklebt, diese dann auf das Display meines Smartphones gestellt und mit dem Bild darauf von unten beleuchtet. Dann habe ich einige Wassertropfen aufgesprüht, und das Licht dadurch scheinen lassen.

„Ich musste keine speziellen Kameraeinstellungen machen, das Objektiv hat die kleinsten Details in den Tropfen eingefangen. Verwacklungen sind bei der Makrofotografie ein echtes Problem – aber ich habe aus der Hand fotografiert und der Bildstabilisator im Objektiv hat sich als unglaublich effektiv erwiesen.

4. Spiegelungen im Wasser

In einer Pfütze spiegeln sich die Beine einer Person, die einen gelben Rock und weiße Stiefel trägt.

Bei der Überlegung von Spiegelungen im Wasser musste Rosie an schlammige Pfützen und Gummistiefel denken. „Lustigerweise musste ich trotz des britischen Wetters mehr als eine Woche auf Regen warten“, sagt sie. Aufgenommen mit einer Canon PowerShot G7 X Mark II (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon PowerShot G7 X Mark III) bei 1/320 Sek., F2.8 und ISO 320. © Rosie Lugg

Ein Kind sitzt im Pool auf einer Luftmatratze und das Spiegelbild auf dem Wasser zeigt die Skyline einer Stadt.

Für das Thema Wasserreflexion hat sich Eletrico etwas Ungewöhnliches einfallen lassen und eine Wasserpfütze auf dem Fußboden genutzt, um in einem dunklen Raum ein Bild auf seinem Handy sowie dessen Reflexion aufzunehmen. Das Ergebnis war diese unglaubliche optische Täuschung. Aufgenommen mit einer Canon EOS M50 Mark II und einem Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv bei 18mm, 1,6 Sek., F14 und ISO 100. © Peter Jay

Mit Verdopplungseffekten gewinnt man die Aufmerksamkeit, wie Rosie es in ihrem TikTok-Video demonstriert. Sie liebt es, Spiegelbilder mit Reflexionen zu erstellen, um ihren Inhalten den besonderen Effekt der Symmetrie zu verleihen. „Ich habe auf einen Regentag gewartet, damit es viele Pfützen zum Spielen gab“, erklärt sie. „Am Ende habe ich mich selbst als Modell inszeniert und fand die Canon Camera Connect App dabei unglaublich hilfreich. Es war erstaunlich, als ich alle Einstellungen der auf dem Stativ montierten Kamera mit dem Smartphone in meiner Hand steuern konnte.

„Um das Beste aus den Wasserreflexionen herauszuholen, muss man in der Regel ziemlich tief hinuntergehen. Der Kamerawinkel war entscheidend, und weil ich das Bild auf meinem Handy in der Vorschau sah und die Aufnahmeeinstellungen anpassen konnte, ging alles sehr einfach und unkompliziert“, fügt Rosie hinzu.

Wenn du deine Kamera nicht über die Camera Connect-App fernsteuerst, liegt sie wahrscheinlich in deiner Hand, um eine Aufnahme aus einer niedrigeren Perspektive zu machen. Unter diesen Umständen“, so Rosie weiter, „macht ein klappbares oder ein dreh- und schwenkbares Display das Leben leichter und bedeutet, dass man sich nicht in die Nässe knien oder legen muss.“

Eletrico liebt es ebenfalls, seine Aufnahmen von Wasserspiegelungen kreativ zu gestalten. „Ich schüttete etwas Wasser auf den Boden und machte alle Lichter aus, so dass es wirklich dunkel war. Das Wasser reflektierte das Bild auf meinem Handy-Display und der Effekt sieht wirklich cool aus. Ich habe eine kleine Blendenöffnung von F14 verwendet, um eine größere Schärfentiefe zu erreichen, so dass alles von vorne bis hinten scharf abgebildet ist.“

5. Unscharfe Hintergründe

Eine Frau, die nach oben und rechts schaut, die Hand auf der Wange, im Hintergrund verschwommene, sternförmige Lichterketten.

Rosie setzt oft Requisiten ein, um ihre Fotos interessanter zu gestalten. Sie stellt Lichterketten auf oder bläst sogar Seifenblasen, um interessante Bokeh-Effekte zu erzeugen. Sie macht auch Schablonen, die sie vor das Objektiv hält, um unscharfe Lichtpunkte und helle Flecken kreativ zu gestalten. „Ich verwende auch oft eine geringe Schärfentiefe, um den Hintergrund unscharf zu machen“, fügt sie hinzu. Aufgenommen mit einer Canon EOS 200D und einem Canon EF 35mm f/1.4 L II USM Objektiv bei 1/125 Sek., F1.4 und ISO 200. © Rosie Lugg

Ein weißer Marmorbau mit mehr als einem Dutzend Kuppeln und vier Minaretten, die durch einen Ring in goldenem Licht betrachtet werden.

„Ich wollte eigentlich nur meine Hand in den Vordergrund stellen, aber dann kam mir die Idee, einen Neutraldichtefilter zu verwenden, um ein kreativeres Element hinzuzufügen“, sagt Eletrico. Aufgenommen mit einer Canon EOS M50 Mark II und einem Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv bei 18mm, 1/100 Sek., F3.5 und ISO 100. © Peter Jay

Die Isolierung der Hauptperson oder des Hauptobjekts durch Unschärfe im Hintergrund ist eine von Rosies Lieblingstechniken. „Die meisten Porträts, die man auf Social Media sieht, sehen ziemlich ähnlich aus, vor allem die, die mit einem Handy gemacht wurden. Mein Canon EF 35mm f/1.4 L II USM Objektiv verschafft mir einen Vorteil, da seine hohe Lichtstärke für eine geringe Schärfentiefe sorgt. Es lenkt die ganze Aufmerksamkeit auf die Person, die fotografiert wird." Wenn man ein EF Objektiv an einer Kamera mit APS-C-Sensor verwendet, wird das Motiv auf diesem Sensor größer als auf einem Vollformatsensor abgebildet, wodurch sich die Brennweite des Objektivs um den Faktor 1,6 erhöht. „Die effektive Brennweite des 35mm Objektivs entspricht an meiner Canon EOS 200D 56mm, was ich für meine Porträt- und Modeaufnahmen ideal finde. Die Bilder haben einen hochwertigen, inspirierenden Look, der die Blicke auf sich zieht und die Menschen auf Social Media in ihren Bann zieht.“

Um die Schärfentiefe zu demonstrieren, machte Eletrico eine Architekturaufnahme von einem weit entfernten Gebäude. Sein neuartiger Ansatz bestand darin, einen Neutraldichtefilter nah vor das Objektiv zu halten und ihn in die Bildkomposition zu integrieren. „Durch die Fokussierung auf die Moschee in der Ferne erzeugt der Filter einen verträumten, weichen, unscharfen Lichthof um das Gebäude, und generiert so einen besonderen Effekt.“ Oft kann ein Blick über den Tellerrand zu schönen Ergebnissen führen.

Werde mit deiner Ausrüstung kreativ

Für die ansprechendsten Inhalte braucht man ein Kit, das mit der eigenen Kreativität Schritt hält. Rosie und Eletrico reisen mit leichtem Gepäck und verwenden eine Ausrüstung, die sie nicht belastet, und dabei intuitiv und reaktionsschnell ist, so dass sie bei jeder Inspiration ihre unglaublichen Werke realisieren können.

Rosie verwendet die Canon PowerShot G7 X Mark II im Taschenformat (die jetzt von der Canon PowerShot G7 X Mark III abgelöst wurde), als ihren leistungsstarken, mobilen Begleiter, um unterwegs ihre Ideen zu verwirklichen. Außerdem verwendet sie eine Canon EOS 200D (die inzwischen von der Canon EOS 250D abgelöst wurde) – eine bemerkenswert kompakte und leichte DSLR, die sich sowohl für den Einsatz im Studio zu Hause als auch für unterwegs eignet. „Es ist eine Herausforderung, mit schneller Action Schritt zu halten“, sagt Rosie. „Aber meine EOS 200D ist wunderbar reaktionsschnell, vor allem wenn es um die Autofokus-Nachführung geht.“

Bei den Objektiven verlässt sich Rosie auf das Canon EF 35mm f/1.4 L II USM mit seiner unglaublich geringen Schärfentiefe und auf das Canon EF 24-70mm f/2.8 L USM (das jetzt in der EF-Reihe durch das Canon EF 24-70mm f/2.8 L II USM ersetzt wurde). Beide stehen für die Vielseitigkeit eines Zoomobjektivs ohne Kompromisse bei der Bildqualität.

Eletrico favorisiert die kompakte und leistungsstarke Canon EOS M50 Mark II in Kombination mit dem vielseitigen Canon EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM Objektiv. Diese Kombination hat seine anspruchsvollen Erwartungen bei nahezu jedem Drehszenario übertroffen.

Hast du dich von diesen kreativen Techniken inspirieren lassen? Schau dir Eletricos Tipps für bessere Aufnahmen auf TikTok an und versuche dann, deine eigenen Bilder mit lustigen Effekten aufzuwerten. Teile die Ergebnisse mit dem Hashtag #FreeYourStory und tagge mit @canonemea.


Verfasser: Matthew Richards

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