SPORTFOTOGRAFIE
Action-Fotografie: Tipps vom Profi
Erfahre mehr über die Action-Sportfotografie in dieser Mentoren-Session mit einem Mountainbike-Meister.
Draußen
Das stille Wunder einer verschneiten Landschaft, der Nervenkitzel der Skifahrer, die sich die Pisten hinunter stürzen … Erlebe nicht nur die Euphorie der Winterwunderländer – sondern dokumentiere sie für immer mit diesen Top-Fotografie-Tipps des professionellen Wintersportfotografen und Canon Ambassador Richard Walch.
Wenn du jemals versucht hast, eine vom Sonnenlicht durchtränkte Schneeszene einzufangen, weißt du, dass zu einem perfekten Winterbild weit mehr gehört, als einfach nur drauf zu halten und auszulösen. „Wohin man auch geht – das Wichtigste ist, dass man auf einen tollen Tag mit Neuschnee und blauem Himmel wartet und einfach mit der Kamera auf den Berg steigt“, sagt Richard.
Hier gibt er seine Tipps und Tricks für besser Fotos auf der Piste in dieser Skisaison weiter – von der Wahl der richtigen Kamera für den Winterurlaub, bis hin zu den besten Autofokus-Einstellungen für die Aufnahme der Action.
„Wenn man auf die Piste geht, braucht man eine Kamera, die leistungsstark und kompakt ist“, betont Richard. „Du wirst auch einen Sucher benötigen, da es in den Bergen oft zu hell ist, um ein Bild nur per Display korrekt einzuschätzen. Wenn man eine schnelle Action-Sportart aufnehmen möchte, benötigt man eine Kamera mit einer hohen Bildrate – mindestens fünf Bildern pro Sekunde, besser mehr.
„Die Canon EOS M50 und die Canon EOS M5 können das. Beide verfügen über leistungsstarke APS-C-Sensoren zur detailgenauen Bilderfassung und Dual Pixel CMOS AF für eine schnelle und präzise Fokussierung.
„Die lassen sich auch ganz einfach per WLAN mit dem Smartphone verbinden. Auf diese Weise können Bilder auf das Handy übertragen werden, auch wenn es kein Netz in den Bergen gibt. Sobald dann ein Netz verfügbar ist – auch ein WLAN – lassen sich die Bilder über die Sozialen Medien mit der ganzen Welt teilen.“
„Sonnenauf- und -untergang bieten schöne Lichtverhältnisse zum Fotografieren auf den Pisten. Das Wetter in den Bergen ist jedoch schwer vorherzusagen und kann sich schnell ändern. Ich würde empfehlen, so früh wie möglich auf den Berg zu steigen – so ist man bereits in Position, wenn die Momente mit der perfekten Lichtstimmung kommen.
„Die Canon EOS M50 ist eine großartige Kamera für den Einsatz bei wenig Licht – etwa beim Sonnenauf- und -untergang. Der DIGIC 8 Prozessor ist sehr leistungsstark und liefert selbst dann hervorragende Ergebnisse, wenn man die ISO etwas höher setzen muss, um das geringe Licht auszugleichen. In Kombination mit dem Canon EF-M 32mm f/1.4 STM Objektiv macht man beeindruckende Landschaftsaufnahmen.“
„Um zu vermeiden, dass der Schnee in den Bildern mit viel Weiß grau aussieht, ist mein Ausgangspunkt eine bestimmte Kombination von Einstellungen“, erklärt Richard. „Bei der Aufnahme von sich schnell bewegenden Motiven sollte man den Skifahrer oder Snowboarder im Bild einfrieren, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden.“ In beiden Szenarien empfiehlt Richard, die Kamera auf den M-Modus (manuell), die Belichtungszeit auf 1/2.000 Sekunde, die Blende auf F8 und die ISO auf 200 einzustellen.
„Man muss an der Kamera den Modus AI Servo AF wählen, damit sie den Fokus kontinuierlich nachführt. Der Trick ist, den Autofokus zu führen. Sobald man das Motiv sieht, muss die Aufnahme gestartet werden. Der Autofokus lernt von Bild zu Bild dazu – er versteht, in welche Richtung sich das Motiv bewegt und mit welcher Geschwindigkeit es sich bewegt, und er wird voraussehen, wo sich das Motiv im nächsten Bild befinden wird. Normalerweise braucht die Kamera zwei bis drei Bilder, um zu verstehen, was vor sich geht. Alle Canon Kameras haben einen wirklich guten Autofokus.“
Wenn man mit dem AI Servo AF arbeitet, sollte man relativ kurze Sequenzen von Reihenaufnahmen machen, um zu vermeiden, dass der Pufferspeicher gefüllt wird und die Bildrate sinkt.
„Wenn man einen Berg von unten nach oben fotografiert, wirkt er flach. Du solltest immer entweder von der Seite oder etwas von unterhalb deines Motivs fotografieren.
„Auch gestellte Bilder sollte man vermeiden – man sollte stets ein neutraler Beobachter sein, wobei das Motiv in die Richtung schaut, in die es mit Ski oder Snowboard fährt. Was die Porträts betrifft, so ist es entweder ein Bild ,direkt ins Gesicht’, bei dem man sich nahe steht und mit der Person spricht – oder man ist die sprichwörtliche ,Fliege an der Wand’, die unbemerkt das dokumentiert, was passiert. Auf keinen Fall irgendwas dazwischen probieren.“
„Aus der Kälte kommend wird beim Betreten eines warmen Gebäudes schnell das Objektiv beschlagen. Daher ist es wichtig, die Ausrüstung bis zum Ende des Aufnahmetages draußen zu lassen. Achte darauf, einen robusten Rucksack zum Schutz der Ausrüstung bei einem eventuellen Sturz zu benutzen – und eine starke Sonnenbrille zum Schutz der Augen vor Sonnenlicht und Schneeblendung.
„Außerdem kann sich bei niedrigen Temperaturen die Kamera sehr schnell entladen – es ist am besten, zwei geladene Ersatzakkus dabei zu haben, um den ganzen Tag über in Bereitschaft zu bleiben. Kalte Hände machen es auch schwierig, die Ausrüstung zu bedienen. Warme Handschuhe sind wichtig – sie sollten jedoch normale Geschicklichkeit ermöglichen!“
„Wenn das Sonnenlicht durch die Wolken bricht, ist das wirklich ein Segen für die Fotografie in den Bergen. Die Blendung durch den Schnee kann jedoch dazu führen, dass die Bilder überbelichtet werden, wenn die Kameraeinstellungen nicht korrekt sind.
„Der beste Weg, um eine Überbelichtung unter diesen Bedingungen zu vermeiden, ist die manuelle Einstellung der Belichtungszeit auf 1/2.000 Sek., der Blende auf F8 und der ISO auf 200. Wenn du im Automatikmodus fotografierst, sollte die Belichtung um +1 bis +3 Blendenstufen kompensiert werden, da deine Bilder sonst zu dunkel werden. Aber keine Angst, direkt in die Sonne zu fotografieren – so entstehen einige der besten Wintersportbilder.
„Die Sonne wird die Gischt des Schnees, die beim Bewegen des Skifahrers oder Snowboarders entsteht, effektvoll von hinten beleuchten. Wenn du die Sonne direkt hinter der Person bekommen kannst – noch besser. Die heutigen Objektive sind echt stark.
„Wenn der Schnee griffbereit ist, versuche eine Handvoll davon in die Luft zu werfen und direkt in die Sonne zu fotografieren – das erzeugt einen brillanten Effekt.“
„Die Planung dieser perfekten Mountain Selfies beginnt schon, bevor du in den Urlaub fährst. Bunte Jacken und andere Kleidungsstücke heben sich vor weißem Hintergrund effektvoll ab und können für ein wirklich markantes Selfie sorgen.
„Bei der Bildkomposition sorgt eine schöne Bergkette für eine beeindruckende Kulisse. Für die richtige Belichtung ist es am besten, wenn die Sonne direkt oder von der Seite auf das Gesicht des Motivs fällt. Wenn direkt in die Sonne fotografiert werden soll, muss man einen Blitz verwenden, um das Gesicht aufzuhellen.“
Wenn es dir gelingt, diese eine großartige Aufnahme unter schwierigen Bedingungen zu machen, wird die Winterfotografie sehr erfolgreich. Richard ergänzt: „Wenn du diese Tipps für den Winterurlaub in diesem Jahr befolgst, solltest du als Fotoliebhaber den nächsten Schritt gehen und beim nächsten Mal weitere spektakuläre Orte suchen. Ziele, die für außergewöhnliche Ferien und noch beeindruckendere Bilder sorgen.
„Europa ist voll von fantastischen Orten für die Fotografie auf der Piste. Die bekannten Resorts in der Schweiz und Frankreich sind atemberaubend – aber es gibt so viele weniger bekannte Orte, die man nicht übersehen sollte.“, betont er. Warum forderst du dich nicht selbst heraus und besteigst einmal den Berg Elbrus in Russland oder den Akureyri in Island?“
„Inspiration“ ist die ideale Quelle für nützliche Fotografie-Tipps, Kaufberatung und ausführliche Interviews – hier gibt es alle nötigen Informationen, um die beste Kamera oder den besten Drucker zu finden und deine nächste kreative Idee zu verwirklichen.
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